Die Studie: Zimt bei Diabetes
Es
nahmen 60 Testkandidaten teil, die bereits seit Jahren wegen ihres
Typ-2-Diabetes in Behandlung waren. Zwar mussten sie noch kein
Insulin spritzen, aber Medikamente nehmen, die ihre
Insulinausschüttung ankurbeln sollten.
Man
teilte die Probanden in sechs Gruppen auf. Gruppe 1 erhielt täglich
zwei 500-mg-Kapseln mit Zimt (also insgesamt 1 g Zimt), Gruppe 2 nahm
sechs Zimt-Kapseln (3 g) und Gruppe 3 sogar 12 Zimt-Kapseln (6 g).
Die Gruppen 4, 5 und 6 stellten die entsprechenden Placebo-Gruppen
dar. Die Kapseln wurden unmittelbar nach den Mahlzeiten eingenommen.
Gruppe 1 nahm je eine Kapsel nach dem Frühstück und dem Abendessen.
Die Gruppen 2 und 3 nahmen dreimal je ein Drittel ihrer Tagesdosis
nach jeder Hauptmahlzeit.
Die
Teilnehmer assen weiterhin ganz normal und blieben auch bei ihren
verordneten Medikamenten.
Nach
20 Tagen der Zimteinnahme zeigte sich nur in der 6-g-Gruppe ein
signifikant niedrigerer Blutzuckerspiegel. Nach 40 Tagen jedoch war
auch der Blutzuckerspiegel der anderen beiden Gruppen gesunken –
und zwar genauso erfreulich (um 18 bis 29 Prozent) wie in der
6-g-Gruppe.
Das
bedeutet: Die Blutzucker regulierende Wirkung des Zimts ist nicht
dosisabhängig und setzt schon bei einer Tagesdosis von 1 Gramm Zimt
pro Tag ein, nur eben nicht nach 20 Tagen wie bei 6 Gramm, sondern
erst nach 40 Tagen. In den Plazebogruppen blieb hingegen alles beim
Alten. Es konnten keine Änderungen des Blutzuckerspiegels beobachtet
werden.
Zimt
reduzierte jedoch nicht nur den Blutzuckerspiegel der Testpersonen,
sondern senkte praktischerweise gleichzeitig ihre
LDL-Blutcholesterinwerte sowie ihre Triglyceridwerte – und zwar um
10 bis 24 Prozent (Cholesterin) und um 23 bis 30 Prozent
(Triglyceride). Die Werte des "guten" HDL-Cholesterins
hingegen wurden idealerweise nicht gesenkt.
Selbst
20 Tage nachdem die Zimtbehandlung längst beendet war, konnten die
Patienten noch die positiven Auswirkungen des Zimts an sich
beobachten. Besonders interessant dabei war, dass die
Langzeitwirkungen bei jenen Patienten, die zuvor die niedrigste
Zimtdosis eingenommen hatten, am stärksten ausgeprägt waren, was
erneut darauf hinweist, dass zwei Zimtkapseln pro Tag (1 g Zimt)
völlig ausreichen.
Eine
weitere Studie, die im Jahr 2007 im American
Journal of Clinical Nutrition veröffentlicht
wurde, zeigte, dass Zimt vermutlich unter anderem deshalb den
Blutzuckerspiegel senkt, weil er die Magenentleerung verzögern kann,
so dass der Organismus nicht plötzlich mit grossen Mengen Blutzucker
überschwemmt wird, sondern die Glucose stattdessen nach und nach ins
Blut gelangt.
Angesichts
all der Millionen Menschen, die an Insulinresistenz (auch Prädiabetes
genannt) oder am Metabolischen Syndrom leiden, sind diese
Studienergebnisse natürlich wunderbar. Denn all das, was der Zimt in
jener Studie tat – den Blutzuckerspiegel senken und die
Cholesterinwerte verbessern – kann einen Prädiabetes genau wie das
Metabolische Syndrom nicht nur lindern, sondern geradezu umkehren.
Abnehmen mit Zimt?
Zum
Metabolischen Syndrom gehört jedoch auch ein eindeutiges
Übergewicht. Kann der Zimt auch beim Abnehmen helfen?
Mit
einem hohen Blutzuckerspiegel gehen anfangs auch immer hohe
Insulinspiegel einher. Denn der Körper möchte ja den
Blutzuckerspiegel unbedingt senken. Also schüttet die
Bauchspeicheldrüse reichlich Insulin aus. Normalerweise würde das
Insulin den Blutzucker jetzt aus dem Blut heraus und in die
Körperzellen hinein transportieren. Die Zellen wären mit
ausreichend Energie versorgt und das Blut wieder Zucker bereinigt.
Da
bei einer Insulinresistenz (Prädiabetes) bzw. beim Metabolischen
Syndrom die Zellen jedoch nur noch sehr schwach auf das Insulin
reagieren, bleibt der Blutzuckerspiegel erhöht. Das aber
signalisiert der Bauchspeicheldrüse, immer mehr Insulin
auszuschütten – in der Hoffnung, der Blutzuckerspiegel liesse sich
irgendwann doch wohl wieder senken. Folglich ist bei der
Insulinresistenz meist nicht nur der Blutzuckerspiegel, sondern auch
der Insulinspiegel erhöht.
Die
Fettzellen im Bauchbereich reagieren jedoch ganz besonders
empfindlich auf hohe Insulinspiegel. Und da ein hoher Insulinspiegel
den Fettzellen signalisiert, dass viel Zucker und damit viel Energie
im Umlauf ist, sehen sie überhaupt keine Veranlassung dazu, Fett
abzubauen. Insulin hemmt also den Fettabbau und – so lange viel
Insulin im Körper kursiert - geben die Fettzellen kein bisschen
ihrer Fettreserven heraus. Eine Gewichtsabnahme wird dadurch so gut
wie unmöglich.
Zimt fördert Fettabbau
Werden
jetzt aber Maßnahmen ergriffen, die den Blutzuckerspiegel senken –
wie z. B.eine gesunde Ernährung in Kombination mit Zimt - dann gibt
es natürlich auch für den Insulinspiegel keinen Grund, über Gebühr
zu steigen. Ein niedriger Insulinspiegel aber bedeutet, dass die
Fettzellen ihre Fettreserven abgeben und damit der Körperfettanteil
sinkt.
Der
reduzierende Effekt auf den Insulinspiegel wurde ebenfalls bereits in
einer Studie gezeigt. Hier wurde den Testpersonen täglich 3 Gramm
Zimt verabreicht.
Zimt
gilt außerdem als wärmendes Gewürz, das im Körper zu einer
gewissen Hitzeentwicklung führt. Die Wärmeproduktion (Thermogenese)
verbraucht nun natürlich verstärkt Energie und so auch Kalorien.
Beide Eigenschaften – die wärmende und die Blutzuckerspiegel
regulierende Wirkung – machen den Zimt zu einer sehr guten
Komponente eines erfolgreichen Gewichtsmanagements.
Zimt schnüffeln bringt das Gehirn in Schwung
Zimt
muss man übrigens nicht einmal essen, um in den Genuss seiner
vorteilhaften Auswirkungen zu gelangen. Schon allein sein
wundervoller Duft kann Ihrem Gehirn auf die Sprünge helfen, da er
Ihre kognitiven Leistungen verbessern kann. Das jedenfalls stellte
Phillip Zoladz, ein Student an der amerikanischen Wheeling Jesuit
University
in
West Virginia fest.
Zoladz
arbeitete an seiner Diplomarbeit, die sich u. a. dem Einfluss des
Geruchsinns auf die menschliche Gehirnleistung widmete, als ihm
auffiel, dass sich spezielle Düfte hier ausserordentlich positiv
auswirkten.
Die
Teilnehmer seiner Studie mussten bestimmte Aufgaben bearbeiten,
während sie einen Zimtkaugummi kauten oder Zimt in Form von
ätherischen Ölen einatmeten. Im Vergleich zu jenen Probanden, die
einen neutralen Kaugummi erhalten hatten bzw. neutrale Luft atmeten,
zeichnete sich ein deutlicher Trend ab, nämlich dass die Zimtgruppe
die gestellten Aufgaben mit besserem Ergebnis lösen konnte als die
neutrale Gruppe.
In
der Zimtgruppe wurde schlagfertiger argumentiert und es wurden
schneller Lösungen für Problemstellungen gefunden. Auch schnitt die
Zimtgruppe in Bezug auf Urteilsvermögen, Gedächtnisleistung und
Konzentrationsfähigkeit besser ab.
Kein
Wunder, soll Zimt auch ganz konkret gegen die Alzheimer Krankheit
vorgehen können, da er – zumindest in vitro - die Bildung der
ungünstigen Ablagerungen im Gehirn blockieren und sogar abbauen
helfen soll. Die entsprechende amerikanische Studie von
Wissenschaftlern der University
of California wurde
2009 im Journal
of Alzheimer’s Disease veröffentlicht.
Ermutigt
durch Zoladz’ Studie sollen weitere Untersuchungen in die Wege
geleitet werden, um zu sehen, wie und ob Zimt bei älteren Menschen
und auch jenen Menschen, die zu Angstzuständen neigen, dazu
eingesetzt werden könnte, deren mentale Fähigkeiten zu steigern.
Zoladz
selbst kommentierte seine Studienergebnisse mit den Worten:
Eine nicht-pharmazeutische Methode zu finden, welche die kognitive Leistung bei Menschen steigern kann, wäre bahnbrechend und würde sicher eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung finden.Wenn Sie unter einem der genannten Probleme leiden, dann sollten Sie Zimt häufiger in Ihre Mahlzeiten geben, am besten täglich – und zwar in genau bemessenen Mengen (1/2 – 1 TL).
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