Zimt: gibt es Nebenwirkungen? Cumarin in Cassia-Zimt


Studien fanden nun aber heraus, dass Cassia-Zimt einen Stoff enthält – Cumarin – der in hohen Konzentrationen zu Leber- und Nierenschäden führen soll. Infolgedessen kursierten plötzlich Warnungen vor Zimt in den Medien und das wohlige Gefühl beim Zimttee trinken und Zimtsterne naschen wich nicht selten einem gewissen Unbehagen. Ja, es wurde sogar konkret empfohlen, Kindern keinesfalls mehr als 4 Zimtsterne oder 1 Lebkuchen pro Tag zu geben.
Leider finden die Entwarnungen in den Medien (meist kleingedruckt auf der letzten Seite) nicht annähernd dieselbe Beachtung wie der zuvor ausgelöste Schreckschuss auf Seite eins. Denn mittlerweile weiß man, dass jene Leber- und Nierenschäden  nur bei sehr wenigen Menschen nach übermäßigem Cumarin-Genuss auftreten – und zwar nur bei solchen Menschen, die bereits vorgeschädigte Organe hatten. Das weiß man deshalb, weil Cumarin einst in isolierter Form als Medikament gegen bestimmte Venenleiden verordnet wurde und die beschriebenen Nebenwirkungen bei einigen der Patienten auftraten.
Für Cumarin gibt es daher Grenzwerte. Sie liegen bei 0,1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Das bedeutet, man kann ein Leben lang täglich 0,1 Milligramm Cumarin pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen, ohne mit irgendwelchen gesundheitlichen Schäden rechnen zu müssen. Wiegen Sie nun beispielsweise 70 Kilogramm, dann läge Ihr persönlicher unbedenklicher Cumarin-Grenzwert bei 7 Milligramm.
Wenn wir jetzt davon ausgehen, dass Zimt einen Cumaringehalt von 0 bis allerhöchstens 0,45 Prozent aufweist, dann nehmen Sie mit dem empfohlenen einen Gramm Zimt maximal 4,5 Milligramm Cumarin zu sich und liegen damit – selbst wenn Sie nur 50 Kilogramm wiegen würden – unterhalb des Grenzwertes.
Allerdings ist zur Grenzwertfestlegung folgendes zu bedenken: Die Diskussion um möglicherweise schädliches Cumarin kommt eigentlich aus den 1980er Jahren. Bis zu dieser Zeit durfte synthetisches Cumarin als Aroma unbegrenzt in Lebensmittel und Getränke gemischt werden. Das jedoch ist etwas ganz anderes als das natürliche Cumarin im Zimt.
Von mehr als 4 Zimtsternen oder 1 Lebkuchen pro Tag würden jedoch auch wir abraten – doch nicht wegen des Zimtes, sondern wegen all der anderen Zutaten, die langfristig tatsächlich ungesund sind: Zucker, Weissmehle, Fette, Glasuren, synthetische Lebensmittelzusatzstoffe etc.
In gesunden Rezepturen hingegen kann man Zimt sehr gut geniessen, vor allem dann, wenn man erfährt, dass gerade das so "böse" Cumarin und damit auch der Cassia-Zimt gegen Krebs wirken können.



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